2017
Das dreizehnte Seifenjahr
Seife für alle
Gesiedet am 30.12.2017
- 43 % Kokosöl
- 17 % Distelöl, ho
- 19 % Reiskeimöl
- 21 % Avocadoöl, hell
ÜF 10 %
Seife für alle – was soll das heißen? Nun, die Familie wird bedacht: drei Stücke werden in den Harz gegeben, zwei in das Badezimmer von Herrn Lavendelhexe einziehen und zwei bleiben in meinem Bad. Und falls Bedarf besteht, kann noch ein Stück das Haus verlassen.
Ganz simpel wurde die Lauge mit viel Wasser angerührt und zur aufgeschmolzenen Ölmischung kamen 5 % (ha – diesmal abgewogen!) Babypuder. – Prozentangaben beziehen sich immer auf die Ölmenge. – Alles zusammen püriert, bis es gut emulgiert aber noch flüssig war. Ursprünglich wollte ich färben, aber da ich mehrere Düfte verarbeitete war mir der Platz zu begrenzt, als das ich noch mehr Näpfchen und Töpfchen herum stehen haben wollte.
Also einen Teil Seifenleim in ein hohes Gefäß gefüllt, gemixt bis zum Puddingstadium und dann per Hand das PÖ Frank ‘n’ Myrrh unter gerührt. In zwei 3D-Formen gefüllt. Das sind die Seifen für Herrn Lavendelhexe. Wer schon länger hier liest, erinnert sich vielleicht: dieser Duft und die 3D-Formen – etwas anderes möchte der Hausherr nicht.
Dieses PÖ färbt die Seifen dunkelbraun.
Nun den nächsten Teil ebenfalls in einen hohen Messbecher gegeben und gut mit dem Pürierstab bearbeitet. Dann kam – wieder in Handarbeit – das PÖ Cranberry-Orange dazu und die dritte 3D-Form wurde befüllt. Diese Seife ist nur für mich.
Den letzten Teil Seifenleim im Topf mixte ich danach kräftig durch und beduftete fruchtig-frisch mit einer Mischung aus Mango und Lemone, beides PÖe. Damit wurden einige Rosen befüllt. Alle Reste ergaben eine weitere Rose. Drei davon dürfen ins Gebirge, der Rest bleibt erstmal hier – evtl. kann eine in die Nähe der großen Stadt.
Und wer mitgezählt hat und beim Blick auf das Foto feststellt, dass ich wohl nicht rechnen kann: doch, ich kann (jedenfalls in dieser Größenordnung
), aber es sind nicht alle Rosenformen auf dem Bild.
Weihnachtsseife
Gesiedet am 06.11.2017
- 47 % Kokosöl
- 19 % Babassuöl
- 13 % Distelöl, ho
- 11 % Reiskeimöl
- 10 % Sonnenblumenöl, ho
ÜF 14 %
Lauge mit Wasser (1/3 der Fettmenge) angerührt, 2 EL Babypuder zu den geschmolzenen Fetten gegeben. Seifenleim gemixt und beduftet mit ÄÖ Minze, ÄÖ Citronella und PÖ Yuzu, danach in drei Teile aufgeteilt. Den größten Teil pur gelassen, einen Teil mit Pflanzenkohle schwarz gefärbt und den letzten Teil mit in wenig Wasser angerührter rosa Tonerde vermischt. Durch einen Trichter in die Form gegossen. Reste in die Lotosform.
Atemfrisch
Gesiedet am 25.09.2017
- 32 % Kokosöl
- 32 % Distelöl, ho
- 12 % Babassuöl
- 12 % Reiskeimöl
- 12 % Avocadoöl, grün
ÜF 15 %
Sehr einfach: als Wassermenge 30 % der Fettmenge, dazu 11 % der Wassermenge an Salz, dann das NaOH eingerührt. Zum geschmolzenen Fett gab ich 2 EL Babypuder, danach die Lauge. Für den frischen Duft nahm ich eine Mischung äth. Öle: Eukalyptus, Rosmarin, Fichtennadel und Pfefferminze. Die 3D-Formen mag ich sehr gerne und weil diese Seifen so schlicht sind, sollten sie eine besonders angenehme Form bekommen. Zartgrün wurden sie durch das Avocadoöl.
Lakritzseife
gesiedet mit Diabolo am 09.09.2017
- 27 % Kokosöl
- 18 % Reiskeimöl
- 14 % Babassuöl
- 14 % Sheabutter
- 9 % Distelöl ho
- 9 % Sonnenblumenöl ho
- 9 % Avocadoöl hell
ÜF 10 %
Es fanden sich die Lavendelhexe und ihre Freundin Diabolo in der “Seifenküche” der Hexe zum gemeinsamen sieden ein. Die Wahl war auf eine nach Fenchel und Sternanis duftende schwarz-weiße Seife gefallen. Während Diabolo hingebungsvoll im Topf rührte, in dem die Fette und Öle sanft auf der Herdplatte erwärmten, mixte die Lavendelhexe eine Lauge aus Wasser (30 %), etwas Salz (10 % der Wassermenge) und NaOH zusammen. Diabolo goss dann die Lauge zu den Fetten und mixte alles fein durch. Die Hexe rührte die äth. Öle unter, teilte den Leim und färbte einen Teil mit Pflanzenkohle. Dann wurde abwechselnd heller Leim von Diabolo und dunkler von der Lavendelhexe in die Form gegossen. Ab damit in eine Styroporbox, weil die Seife gelen durfte und dann schauten die beiden am folgenden Vormittag nach der nunmehr festen Seife, befreiten sie aus der Form, teilten sie in Stücke und befanden: sehr gelungen!
Kaffeeseife
Gesiedet am 04.09.2017
- 31 % Kokosöl
- 22 % Reiskeimöl
- 19 % Babassuöl
- 15 % Distelöl ho
- 13 % Sheabutter
10 % ÜF
39 % Kaffee zum anrühren der Lauge – nachträglich ausgerechnet.
Tatsächlich ist dies eine Premiere – ich siede seit über 10 Jahren, aber noch nie eine Kaffeeseife.
Trotzdem liegt natürlich immer solch eine Seife an der Küchenspüle, die aber von einer befreundeten Siederin hergestellt wurde. Und als ebenjene “Seifenfreundin” neulich auf einen Kaffee vorbei kam, konnte ich noch einige Fragen klären (muss der Kaffee tiefgekühlt werden – nein, kühlschrankkalt reicht; kann ich den Kaffeesatz reinwerfen – ja, geht; kann ich beduften – mit bestimmten PÖen klappt es) und bekam noch den Tipp die Seife für eine schönere Farbe gelen zu lassen. Und da später noch Kaffee in der Kanne übrig war und der Kaffeesatz auch noch vorhanden, stellte ich alles beiseite, bzw. in den Kühlschrank und begab mich am späten Abend in mein Hobbyreich im Keller.
Dort stellte ich den Kaffee noch kurz in den Tiefkühler, während ich ein Rezept erstellte und berechnete (wie immer mit Buch und Taschenrechner) und alles vorbereitete. Dann ging es los: Fette abwiegen und im Topf auf der Kochplatte schmelzen, Öle abwiegen, Kaffee abwiegen (hups, etwas zuviel, aber egal), NaOH ebenfalls – Kaffee in ein kaltes Wasserbad stellen und einen Löffel NaOH dazu, umrühren und dann Löffel für Löffel ganz langsam die Kaffeelauge angerührt. Nebenher ein PÖ ausgesucht, von dem ich hoffte, dass es ein wenig Duft an die Seife gäbe.
Als Fett und Lauge bereit waren, fügte ich beide zusammen, mixte ordentlich mit dem Pürierstab durch und nahm dann ein wenig vom Seifenleim ab. Dort hinein gab ich etwas in Wasser angerührtes Titandioxid und ein paar Tropfen Kardomom PÖ. Alles war ziemlich flüssig, weil ich ja “zuviel” Kaffee nahm. Üblich sind etwa 30 % Flüssigkeit – aber das ist natürlich flexibel und hängt von vielerlei Faktoren ab.
Zum Hauptleim kamen dann 2 EL Kaffeesatz und ca. 5 ml Almond-Milk-PÖ. Tjaaa, das Zeug heizte den Seifenleim kräftig auf!
Aber da stand ja noch die Schüssel mit dem kalten Wasserbad – also hinein mit dem Seifentopf und weiter gerührt. Nur mit dem Schneebesen per Hand, bis die Trennungsgefahr gebannt war. Nun beide Seifenleime – den helleren und den jetzt schön dunklen – in die Form gefüllt, ein wenig Mica in Öl auf die Oberfläche getropft, kurz verrührt und die Form einfach so stehen gelassen. Bloß keine Wärme mehr dazu! Dann ging ich schlafen.
Am folgenden Vormittag schaute ich nach der Seife – sie war fest und ließ sich gut ausformen, schneiden und entgraten.
Sie duftet nach Kaffee und sieht ganz gut aus. Ich bin sehr zufrieden. Das ein oder andere Stück werde ich wohl verschenken, aber insgesamt sollte das für ein bis zwei Jahre reichen.